Isenhagener Kreisblatt 03.11.2023

zurück Chronik    zurück Presse 2023

IK

Ausgabe: IK  Datum: 04.01.2023 Seite 5, Nr. 3 Jahrgang 137

Das letzte Telegramm ist jetzt eingerahmt

Historisches Andenken aus Schönewörde macht in Abbendorf die Runde

VON KAI ZUBER

Schönewörde/Abbendorf − Im 19. Jahrhundert wurde das moderne Telegramm erfunden. Es trat über viele Jahrzehnte seinen Siegeszug an, überwand Kontinente, Länder, Grenzen und verband Menschen und Völker. Doch am 31. Dezember 2022 stellte hierzulande die Deutsche Post das Angebot des Telegramms ein.

Das veranlasste noch einmal Menschen in der ganzen Bundesrepublik, eine letzte Gelegenheit nicht verstreichen zu lassen und an Freunde ein allerletztes Telegramm zu versenden. Laut der Deutschen Post nutzten genau 3228 Menschen diese Gelegenheit. Darunter war auch Heiko Fricke, Gruppenführer der Freiwilligen Feuerwehr aus dem altmärkischen Abbendorf. Er schickte an seinen Freund Rolf Feldmann von der Feuerwehr Schönewörde am letzten Tag des Jahres ein paar Zeilen: „Grüße aus Abbendorf. Sind morgen um 11 Uhr an der ehemaligen Staatsgrenze zum Grenztreffen. Gruß H. Fricke, Gruppenführer Freiwillige Feuerwehr Abbendorf.”

„Dieses Telegramm habe ich eingerahmt. Es ist wohl das letzte verschickte Telegramm in Sachsen-Anhalt”, meinte Feldmann. Seit der Wende gibt es eine enge Feuerwehrfreundschaft zwischen den Abbendorfern und Schönewördern.

Zum Hintergrund: Telegramme gibt es in moderner Form seit 1791, als der Franzose Claude Chappe den optischen Telegrafen konstruierte; 1837 führte der amerikanische Erfinder Samuel Finley Morse zum ersten Mal seinen elektrischen Telegrafen vor. Durch diverse Angebote im Internet und der modernen Digitaltechnik in der Telefonie wurden Telegramme in ihrer ursprünglichen Form kaum noch getätigt. zu

Foto: © KAI ZUBER
Rolf Feldmann zeigt das letzte Telegramm, das er aus Sachsen-Anhalt erhielt. Foto: Zuber


© Isenhagener Kreisblatt

zurück Chronik    zurück Presse 2023


© RFSHO 2023